'What is Lebkuchen?', fragt in schönstem Amerikanisch der Hersteller Leckerlee, der von sich sagt: "Leckerlee specializes in the original Nuremberg-style". Aha, Lebkuchen wie aus Nürnberg, nur diesmal "Made in New York" und von dort über einen eigenen Online Shop verkauft in alle Welt und damit auch nach Deutschland. Sandy Lee heißt die junge Amerikanerin mit leicht asiatischem Einschlag, die sich zweieinhalb Jahre in Berlin aufgehalten hatte und dort auf einem Weihnachtsmarkt dem Lebkuchen verfallen ist.
Nürnberger Lebkuchen: Erfolgreicher US-Export
2011 gründete sie ihre Firma in New York und betreibt inzwischen vier Ladenlokale, nicht ohne vorher in Nürnberg die Rezepte heimischer Lebkuchenbäcker studiert zu haben. Ein Jahr hat sie gebraucht, um den richtigen Lebkuchen-Geschmack hinzukriegen. Zugegebenermaßen sieht das Ergebnis sehr appetitlich aus. Ihre Produkte werden natürlich in bunt bedruckten Dosen angeboten, aber bis auf das Motiv 'Alpine Village' sind die eher amerikanisch; eine mit der New Yorker Skyline darf natürlich nicht fehlen. Und auf einer sieht man Bären, die in Nürnberg natürlich eher selten anzutreffen sind.
Lee ist der Name eines bekannten Jeans-Herstellers. Leckerlee-Jeans gibt es noch nicht, wohl aber ein T-Shirt. Und da sich 'lecker' im Englischen wie 'licker' ausspricht, der 'liquor', also der Likör, aber ebenfalls, wird der Leckerlee-Lebkuchen den Amerikanern sehr gefällig über die Lippen gehen. Denn wer kennt nicht den Machospruch 'With liquor it goes quicker'? Ob es mit Leckerlee-Lebkuchen auch 'quicker' geht, mag dahingestellt bleiben.